Emilie-Novene

Emilie-Novene

4    Tapferkeit

Gott, wo bist du?
Meine Kraft ist am Ende, und du schweigst.
Ich bin hilflos. Am liebsten moechte ich alles treiben lassen.

„Ich muß durchhalten, koste es, was es wolle.“ ( Sr. M. Emilie)

Das Leben aus dem Vorsehungsglauben war fuer Schwester Emilie kein banges Abwarten oder passives Ertragen.

Sie stellte sich wagemutig und tapfer den Fuehrungen und Zulassungen Gottes. Sie hat die Worte Pater Kentenichs an sich erfahren: „Der Vorsehungsglaube weist ins Dunkle, Geheimnisvolle und lebt aus Wagnissen. Gluecklich ist daher zu preisen, wer durch Schicksalsschlaege jeder Art aus seiner buergerlichen Sattheit und Sicherheit herausgerissen und im Schwebezustand gehalten wird.“

Schwester Emilie wurde immer wieder aus Sicherheiten herausgerissen und vor Entscheidungen gestellt, die Wagemut und Tapferkeit forderten. Besonders der Aufbau und die Leitung ihrer Provinz mit dreissig Niederlassungen in der Not der Nachkriegszeit, der Verzicht auf die Weisung und Hilfe des Gruenders waehrend seiner langen Abwesenheit und die Verschlimmerung ihrer Krankheit verlangten von ihrer sensiblen Natur kraftvolles Durchgreifen und Aushalten. „Wenn ich keine menschlichen Stuetzen mehr habe, dann bin ich ganz Kind der Vorsehung“, so schrieb sie und verzichtete auf menschliche Sicherheiten. Sie wusste: Wer die Unsicherheiten nicht benutzt, um sich kraftvoll in Gott hineinzuknien, kann ein Schwaechling werden.

Im Leid war sie tapfer. Sie war davon ueberzeugt, dass das Leid in das Leben eines Christen gehoert, seitdem Christus Leiden und Sterben fuer unsere Erloesung auf sich genommen hat. Pater Kentenichs Auffassung konnte sie voll bejahen: „Leid ist immer ein Liebeserweis des Vaters. ‚Gott ist Vater, Gott ist gut, gut ist alles, was er tut!‘ Dieser Kindessinn offenbart sich am staerksten in Kreuz und Leid.“

Ihre Tapferkeit hatte etwas Geloestes und Froehliches. Manches Leid verbarg sie hinter ihrem strahlenden Laecheln, das ahnen liess, wie kindlich und zugleich tapfer ihre Seele war. Ein Priester aeußerte: „Den Dank, den ich ihr schulde wegen ihrer vorbildlichen Tapferkeit …., werde ich beim heiligen Opfer abstatten.“

    Wie reagiere ich, wenn mich ein Leid getroffen hat? Bemuehe ich mich, seinen Sinn zu erkennen?      Kann ich tapfer und wagemutig auf Gottes Fuehrungen eingehen?

Gebet
Vater im Himmel, Leid und Not reissen mich aus den Sicherungen meines Lebens heraus. Ich bitte dich, schenke mir ein Herz, das im Leid nicht kleinmuetig wird, sondern tapfer ist. In der Kraft deiner Gnade lass mich kraftvoll den Weg gehen, den du mich fuehrst. Amen

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